Weg von Krefeld am Niederrhein, ab in die Heimat für ein paar Tage. Ich setze mich an die Küste und glotze aufs Meer – kann ich stundenlang. Keine Krankenwagensirenen, Diesel- und Dönerdämpfe. Kein Lärm. Dazu kommt ein selbstauferlegtes Nachrichten- und Politikverbot…komplett mit bestem Maiwetter.
Wie immer war diese Ausspannphase viel zu kurz.
So gut fühlt sich natürlich nicht jeder im Osten.
Ein libanesischer Breakdancer mit deutschem Pass („wir sind Deutsche, oder?“) fühlt sich seit 3 Jahren „unwohl“ in Ostdeutschland. Begründen kann er das nicht: „Es ist mehr so ein Gefühl“.
Und er habe am eigenen Leib den ostdeutschen Rassismus erfahren: „In Leipzig rief jemand auf einem Parkplatz zu mir: ,Ey Osman, wir wollen euch hier nicht haben“. Ganz schön rassistisch.
Und Vartan Bassil gibt sich wirklich alle Mühe. Er ist „stolz darauf, ein Deutscher zu sein“ und liebt die Disziplin in der BRD:
„Am liebsten würde ich jeden anhalten, der bei Rot über die Ampel geht“.
Vielleicht ist es auch „nur so ein Gefühl“, aber plötzlich verstehe ich, warum ihn nicht alle mögen.