Was bleibt – mein DDR-Fundus

Susi mag keine Ohrwürmer.
Ich bin letztens, während meines regelmäßigen DDR-Surfens mit Google, beim Ernst Thälmann-Lied hängengeblieben und hatte den Rest des Tages „Thälmann und Thälmann vor allen, Deutschlands unsterblicher Sohn“ in sämtlichen Gehör- und Erinnerungsgängen in Dauerschleife. Ich hatte es mal gelernt wie -zig andere Lieder, die ich nicht vergessen habe. Ich mag übrigens Ohrwürmer, egal aus welchem Genre, egal in welcher Sprache.

Ich habe einen riesigen Fundus an DDR-Kultur und -Leben in meinem Kopf. Kein Wunder, ich habe von 1955 bis 1989 in diesem Land gelebt und zum Glück ist da nichts aus meinem Speicher gelöscht worden. Trotz intensiver Bemühungen der bekannten Propagandasender, Zeitungen und Stiftungen. Und was da alles drin ist: Es geht ungefähr 1959 los, ich war 4 Jahre alt, dann die gesamte Schulzeit, Lehre, Familie, Arbeitsleben, NVA und endlos viel Musik.
Vor zwei Jahren habe ich mir eine CD mit DDR-Weihnachtsliedern aufgelegt und dabei geheult wie ein Schlosshund. Manchmal wird es zu intensiv…

Und natürlich vergleiche ich weiterhin das Leben in der DDR mit dem in diesem Unrechtsstaat. Ich habe in zwei verschiedenen Gesellschaftssystemen gelebt und da ist ein Vergleich normal? Auch wenn meine Westfrau Susi da ab und an die Augen verdreht.

Mit diesem Schatz an Erinnerungen komme ich hervorragend durch alle Krisen dieser BRD. Erst recht in Corona-Zeiten.

Nachher gibt es noch meine Karussell-CDs, wie in jedem Quartal: „Entweder oder“, „Ehrlich will ich bleiben“ oder „Das einzige Leben“. In passender Lautstärke. Da bleibt wieder mal keine Auge trocken. 8-O

Genrewechsel: Beim damaligen monotonen Arbeiten am Abfüll-Automaten, habe ich mal schnell die Kinks mit „Sunny Afternoon“ abgerufen. Aus meinem Kopf wohlgemerkt. Wie aus´m Player, und ich bekam wirklich ne Gänsehaut. Mein „Fundus“ ist nämlich noch viel besser und größer als ihr glaubt.

Noch ein Tip fürs Wochenende: Die DEFA-Filmwelt.

3 Kommentare:

  1. Warum bloggt hier jemand über Eheprobleme ?

  2. Fast die gesamte Musik (oder ist) dekadent. Nicht dekadent ist z. B. „Eblouie par la nuit“ instrumental.

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