Ein bißchen Ostalgie gefällig? Nein? Macht nichts, ich plappere trotzdem etwas über unseren (Susi war natürlich auch mit) kleinen Ausflug in´s DDR-Museum Tutow, das ich aus dem Internet schon kannte. Es war das zweite Highlight in diesem verregneten Katastrophenurlaub in meiner Heimat Vorpommern, von dem wir früher allerdings schon ein paar andere Varianten durchgespielt hatten; Rügen 2005 fällt mir da spontan ein…Hier rechts ein Blick aus dem Auto damals.
Der andere Höhepunkt war der Kamin in unserem Bungalow, mit dem ich ein sehr inniges Verhältnis einging – dank der herbstlichen Temperaturen und unseres Geizes welcher verhinderte, daß wir die E-Heizkörper in Betrieb nahmen. Unter „Fotos“ habe ich noch ein paar Bilder reingestellt. Aber ich schweife ab …
Tutow, 35 km von meiner Heimatstadt Greifswald entfernt, ist sonst wohl nur noch durch den berühmten „Tutower Senf“ (in vielen Varianten) überregional bekannt. Die Produktion wurde mittlerweile allerdings auch nach Stavenhagen ausgelagert – die Arbeitslosenrate in Tutow beträgt bis 70 %. Da ist es gut, daß man hier auch durch das DDR-Museum im Internet und unter Fans bekannt bleibt und sich an eine Zeit erinnert, als die Welt dort noch weitgehend `in Ordnung´ war.
Das Museum befindet sich zwar noch in einer Rest-Umzugphase und ist dementsprechend nicht komplett in Betrieb. Der Besuch lohnt sich aber trotzdem.
Und man kann jetzt schon nicht mehr alles aufzählen, was dort ausgestellt ist, Sehenswertes aus ca. 3 Jahrzehnten DDR-Produktion. Vom Trabbi bis zum Möbel, vom Elektrogerät bis zum Schnaps – man muß schon ein wenig Zeit mitbringen.
Es war ein kleiner Ausflug in eine vergangene Zeit, wo ein wenig Sentimentalität, ein Lächeln, Nachdenken und Belustigung zusammenkam. Gerade in Tutow, wie oft in Vorpommern, sieht man sehr wenig von den „blühenden Landschaften“ die uns prophezeit wurden – wenn man von den Rapsfeldern mal absieht.
Abschluß des Urlaubs war dann mein obligatorischer Vorratseinkauf an Ost-Produkten wie „Halberstädter“, „Nudossi“, „Tutower Senf“ (natürlich) usw. Produkte, die aus den Supermarktregalen in Krefeld langsam aber sicher in der Versenkung verschwanden.
Montag geht´s wieder los mit Arbeiten, dann hat uns nämlich der Alltagstrott wieder. Ich fahre nach Dülken Stückzahlen schrubben und nehme ein bißchen aus meinem Urlaub mit in die nächsten Wochen: Ein wenig Sentimentalität, ein Lächeln, Nachdenken…
Den Senf lasse ich aber zu Hause.