„Senio ist in der Quelle Versandhandelsgruppe der Spezialist für Alltagshilfen für reifere Kunden“.
Nun ist es also soweit, ich habe es schwarz auf weiß im Begrüßungsschreiben dieses Kataloges, der mir zugestellt wurde, weil ich mal bei Quelle einen Gutschein eingelöst habe: Ich gehöre zur Klientel REIFERER KUNDE – eine charmante Umschreibung für „ALTER SACK“.
Bei über 550 Produkten, vom „Faltbaren Gehstock“ bis zum „Sprechenden Blutdruckmeßgerät“ ist so ziemlich alles vertreten, worauf ich (hoffentlich) in den nächsten 20 Jahren nicht angewiesen sein werde.Natürlich habe ich auch gleich eine Kundennummer bei diesem Laden bekommen.
Nein, ich kriege jetzt keine Altersdepression, die habe ich nach meinem 40. Geburtstag schon hinter mir. Daß man mich mit 52 Jahren in den Seniorenstatus erhebt, macht mir auch nichts aus, aber was soll ich mit einem Magnetarmband, welches mein, durch Elektrizität und Stahlbeton aus dem Fugen geratenes persönliches Magnetfeld wieder herstellt, einer Tablettendose mit Timer, einer Aufstehhilfe, einem Gehstockhalter für Rollatoren, einer PKW-Ein- und Aussteighilfe und als Krönung das Buch „So alt und noch mitten im Leben“ von Maria Simmen, die immerhin 96 Jahre alt wurde?
Na gut, das Buch „Wo ist meine Brille?“ könnte mich vielleicht interessieren – wenn ich daran denke, daß ich immer wieder meine Lesebrille verlege und nun, alleine in der Wohnung, 5 Stück davon habe.
Wirklich wichtige Dinge, die MIR helfen würden, habe ich dagegen schmerzhaft vermißt: Einen extragroßen Aschenbecher, eine sprechende Kaffeemaschine oder einen faltbaren Radio-Reisewecker, bei dem WDR 4 voreingestellt ist. Vielleicht noch einen vollautomatischen Katzenkotze-Eliminierer mit extra großen Tasten, wie auch immer der aussehen mag – oder eine zweite Frau, welche nur putzt…mit extra großen T..asten selbstverständlich. Das mit dem WDR 4 war natürlich ein Scherz.
Ich könnte ja ein paar Vorschläge an Senio schicken. Sicher ist man dort offen für weitere Alltagserleichterungen, die alten Säcken wie mir das Leben etwas leichter machen könnten?
Und habt ihr auch noch ein paar Ideen??
…und inzwischen hat Karstadt Quelle Versicherungen zum zweiten Mal zugeschlagen: Damit ich mal eine „würdevolle Bestattung“ bekomme, bot man mir jetzt eine „Sterbegeld-Absicherung“ an – „jetzt so günstig wie nie wieder„. Meine seit diesem zweiten Schreiben auftretenden Depressionen und Selbstmordabsichten minimieren allerdings die Wahrscheinlichkeit, daß ich nach dem „30.06.2041 beitragsfrei“ meiner Beerdigung entgegenstrahlen kann.
Tja, was mag nun als Nächstes folgen? Ein Rabatt vielleicht, falls ich mich 2041 noch bester Gesundheit erfreuen sollte? Immerhin wäre ich dann 86…mmm. Oder eine Sterbegeld-Erweiterungsversicherung zu den besten Konditionen? Ein virtueller Blumenstrauß, falls ich 100 Jahre alt werden sollte, sollte aber drin sein, oder?
Meine Telefonnummer war auch bei verschiedenen Firmen hinterlegt, daß ich immer erreichbar war für die. Bis auf manche Wintermonate hatte ich immer Arbeit, trotz der Situation in MeckPomm. Viele Stellen wurden sowieso privat vermittelt weil man sich da sicher sein konnte, gute Leute zu bekommen – bessere als diese vom Arbeitsamt geschickten.
Selbst in Krefeld kam nicht ein richtiger Job zustande, weil die im Arbeitsamt einfach gedankenlos ihre Leutchen an Firmen vermittelten, ob das nun paßte oder nicht. Da war es schon besser, man kümmerte sich selbst darum.
Ja, das stimmt schon, mit der Sicherheit des Arbeitsplatzes ist es da oft nicht weit her. Eigentlich hatte ich da viel Glück, na ja, bis auf das eine mal eben. In der Werbebranche ist das immer ein wenig eine Glücksache, da können auch große Firmen urplötzlich gezwungen sein Leute zu entlassen. Ich kannte aber fast alle Chefs der kleineren Betriebe in Nürnberg und Umgebung und von den Mittleren und Großen zumindest die zuständigen Meister oder Abteilungsleiter, ich hätte also immer ein warmes Plätzchen gefunden. Ob es mir dort auch gefallen hätte steht auf einem anderen Blatt. Wie es heutigen Zeit damit ausschaut weiß ich natürlich nicht. Ich glaube aber auch nicht, dass ich bei dem heutigen, so viel moderneren Maschinenpark noch mitkäme.
Wir mußten in den kleineren Firmen auch sehr flexibel sein; was mir fehlte war die höhere Arbeitsplatzsicherheit, wie in größeren Firmen. Ich hasse es (natürlich), „laufend“ die Firma wechseln zu müssen, weil die auf Grund EINER fehlenden Geldüberweisung der Auftraggeber, pleite machen müssen. Größere Firmen verkraften sowas besser.
Ach nein, in einem kleineren Betrieb ist es schon toll zu arbeiten. Ich hab da immer die Abwechselung geliebt, denn da musst du jede Arbeit machen. Hilfsarbeiten gab es da bei mir gewöhnlich nicht, ein Facharbeiter ist da den meisten Chefs für sowas zu teuer. Das heißt nicht, dass ich mir dazu zu schade war, aber ich hab bei Leerlaufzeiten Maschinenpflege und Kleinreparaturen, aber auch Ausbilder gemacht. Da gabs immer wieder Aushilfen zum anlernen. Zum Teil war das schon stressig, aber das war ich ja mein ganzes Berufsleben lang gewohnt, wenn mich dann der Stress auch auf die Bretter geschickt hat.
Die 350 Stunden haben mir auch ganz schön weh getan und da sind ja auch noch 3 Monatslöhne dazugekommen. Egal…., das ist jetzt rund 20 Jahe her….!
Tja, 350 Arbeitsstunden sind schon eine stattliche Zahl, wenn man die in den Wind schreiben muß.
Ich habe es auch immer gehasst, in kleineren Firmen arbeiten zu müssen, gerade in MeckPomm. Über die Konkurse, welche ich erlebt habe, schrieb ich ja schon mal?
So´n Arbeitszeitkonto macht gewiss einen bestimmten Sinn, bloß wenn man neben den normal anfallenden Plusstunden, die aufs Konto gehen auch noch sämtliche Überstunden nicht direkt ausgezahlt bekommt, verdrießt mich das schon etwas. Da lobe ich mir doch einige meiner damaligen Baufirmen, die dir ´n Schein in die Hand drückten, damit du etwas länger gearbeitet hast.
So ein Zeitkonto hatten wir in der einen Firma auch. Pech war nur, dass die Firma Pleite gegangen ist und ich mir rund 350 Stunden ans Bein schmieren konnte. :sad:
Mein letzter Chef war da kulanter, der hat mich mit einem höheren Betrag als er musste abgefunden als er mich wegen dem Schlaganfall kündigen musste. Ja, ich weiß, das wäre kein offizieller Kündigungsgrund gewesen, aber die Firma war sooo klein, dass er mir den Arbeitsplatz nicht über längere Zeit garantieren konnte.
Vor Sonderschichten kann ich mich nicht auch immer drücken. Das Belastende ist nur, daß man, wie hier für die Nachtschicht geregelt, Samstags raus kommt und Sonntags wieder reingeht. Das wird dann doch etwas belastend und nervt mich schon im Vorfeld. Überstunden gehen auf ein Zeitkonto, das heißt, daß ich auch nicht viel mehr Geld sehe dadurch. Können Die mir mal keine Arbeit geben, bezahle ich diese ungewollte Freizeit von meinem Zeitkonto, obwohl ich ja prinzipiell ein festangestellter Arbeiter bin. In meiner jetzigen Firma wird das zwar noch ziemlich human geregelt, aber in meiner Zeit bei der Firma „Manpower“ ging es wirklich nur um Ausbeutung. Das wär aber ein Kapitel für sich…
:neutral:
Die paar Jahre die du noch hast, schaffst du auch so. *nick*
Ein paar Jahre nach der Lehrzeit hab ich auch Schichten gearbeitet. Ich muss sagen, die Nachtschichten haben mir auch immer am besten gefallen.
Nach der Bundeswehrzeit hab ich dann nur noch Normalschicht mit Überstunden gemacht, oder gelegentlich mal Sonderschichten wenn es nicht anders ging.
Najaaa…ich will mich ja nicht mehr allzu lange damit rumärgern. Außerdem haben wir in der Nachtschicht die Möglichkeit, unsere eigenen Vorstellungen der Optimierung durchzusetzen, denn wir sind ja doch etwas weniger unter Kontrolle als am Tage. Das ist, wie überall, einer der Vorteile nachts zu arbeiten.
Gewöhnlich sind solche „Optimierungen“ nur eine Daseinsberechtigung für die Hirnakrobaten. Wenn es tatsächlich darum ginge die Arbeitsabläufe zu verbessern, dann müsste sie ja, wie du sagst, jene fragen die damit befasst sind, die Arbeiter. Dass dann auch was für die Firma rüber käme begreift in den meisten Fällen keiner der „Oberen“! *abwink*
Es hat sich nichts geändert in all den Jahren und es ist überall das selbe. Ist echt traurig.
Ich bin schon gespannt, was es heute Abend wieder für Neuerungen für uns gibt, da wurden am Samstag wieder Arbeitsabläufe und Abstellplätze optimiert, was immerhin den Vorteil hatte, daß unsere letzte Nachtschicht am Freitag ausfallen mußte. Das Unverständliche an solchen Maßnahmen ist, daß da kaum mal ein Arbeiter dabei ist. Der würde das doch mit am Besten wissen, was optimal wäre. Ich muß aber auch zugeben, daß es immer unangenehm ist, sich auf neue Gegebenheiten umzustellen, selbst wenn die mal Vorteilhafter wären für das arbeitende Volk. Letztendlich geht es aber nicht DARUM, sondern wie wir in der gleichen Zeit noch mehr schuften können um den Gewinn der Firma zu maximieren.
Dass abnehmen der Ohrringe gegen Lärm helfen soll hab ich auch nicht gehört! Die Hirnakrobaten lassen sich doch immer neue Schikanen einfallen nur um die Kosten für die notwendigen technischen Lärmschutzmaßnahmen niedrig zu halten. In vielen Firmen wird der Lärmschutz recht lasch behandelt. Wie wichtig das ist stelle ich heute fest wenn mein Tinitus pfeift. Auch etwas, das ich nicht mehr los werde. Es geht aber auch noch mehr kaputt was man immer nicht glauben will. Ich hab in einer Firma mal eine Gehör-Untersuchung mitgemacht, da hat sich herausgestellt, dass ich bestimmte Frequenzen im oberen Bereich gar nicht mehr höre. Da entgeht einem einiges an Musikgenuss was man gar nicht weiß. Schade, ich höre doch soo gerne Musik!
Wir sollten uns hier auch mal Stöpsel in die Ohren stecken, die Maschinen sind hier aber nicht ganz so laut und mit dem Gehörschutz wurde die Kommunikation zwischen den Leuten eingeschtänkt. Wir ruderten dann nur noch mit den Armen, wenn was schief lief. Schließlich gab man das wieder auf, natürlich nach vorsorglicher, nochmaliger Lautstärkemessung an den Arbeitsplätzen. Nur unsere Ohrringe mußten wir ab sofort abnehmen, irgendeine Arbeitsschutzmaßnahme wollte man wohl unbedingt durchdrücken….die Ersten tragen aber auch schon wieder welche. Passieren kann damit (eigentlich) nichts.
Mit Musik a Arbeitsplatz war bei uns nichts…., viiiiiel zu laut. Falzmaschinen machen einen Heidenlärm, auch wenn die neuen jetzt recht gut gedämmt sind. Das war früher nicht so toll, wir mussten sogar Gehörschutz tragen. Manchmal sogar die Mickymaus, wenn die Pfropfen nicht ausgereicht haben. Wenn auf dem Schnellläufer (früher) Postkartenmaterial gelaufen ist, dann ist das nicht anders gegangen. :sad:
In der Werkstatt einer Metallfirma in Krefeld lief den ganzen Tag WDR4, also Evergreens und Schlager zwischen 1960 – 1980, so ungefähr. 9 Stunden lang die verschärfteste Schlagermugge, die ich je erlebt habe. (und ich hätte jeden Schlager mitsingen können, meinen Eltern sei Dank)
Der Höhepunkt war dann auch noch der Montageeinsatz in Cottbus, der regelmäßig kam. Das war dann alles nicht mehr so mein Ding und ich bat um die Kündigung, was dann auch geklappt hat.
Ich höre Schlager auch nur noch mal auf einer Geburtstagsfete oder so.
Ja ja, die liebe Musikindustrie. Wenn es die nicht gäbe, dann gäbe es eine sehr viel größere Bandbreite an Musik so wie es sie früher gegeben hat, aber die glauben ja alles steuern zu müssen, weil sie den Hals nicht voll kriegen können. Für gute Musik bezahle ich gerne, aber nicht für den Schrott der heute meist produziert wird.
Schlager könnte ich nur noch im Suff ertragen, bei bestimmten Feten vielleicht.
Die Ostband Silly wurde 1990 von Sony BMG unter Vertrag gestellt und produzierte 3 Titel. Dann wollte man Ihnen die Texte „vorschreiben“ die sie zu singen hätten, aber die lehnten das ab. Tja „die Zensur der Kulturpolitik wurde nun durch die Zensur der Marktwirtschaft ersetzt“. Das ist sicher ein Grund, warum man zum Beispiel von DIESER Band deutschlandweit nichts mehr hört. Außer im Osten und in Krefeld – wenn ich mit´m Auto zur Arbeit fahre…
Oh ja, Schlager hab ich vergessen! Da kenne ich auch noch jede Menge und sammle sie auch. Die Sammelei kostet aber sehr viel Zeit. Es gibt da aber ein paar Internet-Radios die ab und zu noch alte Sachen spielen, aber da muss man Glück haben.
An neuen Sachen findet man oft recht gute Musik die dann aber leider vom Sänger/Sängerin und vom Texter runtergezogen werden. Ich denke mir oft es wäre besser von der Musikindustrie den Leuten erst mal beizubringen wie man singt, dann würden vielleicht mehr Leute ihre CDs kaufen und nicht im Internet laden. Die könnten sich diese Kopfgeldjagd auf Tauschbörsennutzer sparen wenn sie mehr auf Qualität ihrer Ware sehen würden.
Ich bin ausschließlich mit Schlagern und Operetten großgeworden, also bis ich 8 wurde. Ich könnte den ganzen alten Schlagerkram heute noch mitsingen, dank Radio Luxemburg und dank meines phänomenalen musikalischen Gedächtnisses.
Dann kamen die Beatles und es gab für mich nur noch Musik in dieser Richtung. Irgendwann bin ich so in den 80-ern musikalisch hängengeblieben, was meine Vorlieben angeht: Rockmusik bis Heavy Metal (in normalerer Gangart) Es gibt wenig gute Musik heutzutage. Was gut ist wird gecovert oder erscheint gar nicht erst in den Charts.
Ich war von Kind an, geprägt durch die Familie, auf Volksmusik eingestellt.
Erst als ich mir mal ein eigenes, gutes Radio leisten konnte bin ich bei Country und Westernmusik gelandet. Rock, gleich welcher Richtung hab ich damals nicht gemocht. Vor rund 12 – 15 Jahren bin ich dann auf „Celtic“ gestoßen und seit DSL es möglich macht, auch andere Musikrichtungen. Ich gehe da aber mehr nach dem was gefällt, nicht aus welcher Ecke der Welt das kommt. Sammelbegriff „Worldmusic“. Die Volksmusik auch noch, aber ausschließlich altüberlieferte Stücke. Auch Küchenlieder oder sehr gerne Mittelalter. Schließlich gehöre ich ja auch schon bald zum letzteren.
Ich werfe es ja auch keinem vor – ich beobachte nur.
Viel mehr ärgert mich eigentlich, daß z.B. im West-Rundfunk kaum Bands aus dem Osten zu hören sind. Wie „City“…oder so.
Zu DDR-Zeiten war ich auf dem „Westmusik“-Trip, weil das damals ne zeitlang nicht so erwünscht war – heutzutage liegen bei mir im Auto fast nur noch MP3-CD´s mit Ostrock, aktuellen wie älteren Sachen.
Generelles Desinteresse würde ich es bei mir nicht direkt nennen. Ich hatte wenig Gelegenheit mich damit zu befassen, weil fast immer anderes wichtiger war als „Das Leben da drüben“. Zuerst der Beruf, dann Bundeswehr, Vater gestorben, Hausbau mit/für Schwester und Schager, eigenes Häuschen renoviert/modernisiert. Zusätzlich noch der aktive Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr…, und jung war man ja auch noch :grin: da war nicht mehr viel Platz für Gedanken was die Anderen da drüben treiben. Da glaubt man schnell was die anderen erzählen.
Dann bist du ja auch ein typischer Vertreter dieser Spezies.
Na macht auch nichts, ich habe hier wirklich ganz wenige Leute kennengelernt, die mal Interesse wenigstens geheuchelt hätten.
Bei den Älteren wahrscheinlich Nachwirkungen des damaligen Politik, bei den Jüngeren generelles Desinteresse. Aber da ist bei sehr vielen sowieso Hopfen und Malz verloren.
Ich sag dir ganz ehrlich, mehr hab ich auch nicht über den wilden Osten (:grin:) gewusst und weiß eigentlich auch heute nicht viel mehr darüber wie es damals vor der Öffnung war. Ich hab aber immer geglaubt, dass man auch dort leben konnte. Ich denke, es ist immer eine Sache der Einstellung. Wenn ich unzufrieden bin, weil mein wohlgefüllter Teller nicht aus Gold ist, werde ich immer und in jeder Situation unzufrieden sein.
Ein wenig…*g*
Es macht ja auch Spaß, ein bißchen in der Vergangenheit rumzuwühlen.
Letztens habe ich jemanden zur Arbeit mitgenommen der mich fragte, nachdem ich ihm erzählt habe, wo ich eigentlich herkomme, „ob das denn wirklich alles so schlimm war in der DDR?“
Was sollte ich dem 20-jährigen erzählen? Der Osten war nicht nur Stasi, Mauer und Unfreiheit. Das sind die Fakten, die man hier im Westen so kennt – viel mehr eigentlich nicht. Da haben wir uns doch schon immer mehr interessiert, was auf der anderen Seite der Grenze so los war. Das ist das, was ich den meisten Leuten hier vorwerfe: Es interessiert sie einfach nicht.
Immerhin gab es ja auch ein „normales“ Leben dort. Wenn wir auch nicht überall hinreisen konnten, es ging uns trotzdem nicht schlecht, wenn wir auch weniger Geld im Portemonnaie hatten. So ähnlich habe ich es ihm auch erklärt…ich konnte ihm in der 30-minütigen Fahrzeit allerdings nicht so ausführlich werden. Auch HIER würde das den Rahmen sprengen.
Na, dann kennst du das ja. *g*
Dadurch, daß ich mal in einer Band in Greifswald spielte, war ich dort sowie bekannt. Das hatte naürlich AUCH Vorteile: Ich mußte nie wieder vor einer Disco anstehen oder gar bezahlen. *seufz* Das waren noch Zeiten!
:cool:
Ich habs zwar „nur“ auf 4 Firmen gebracht, bin aber in den letzten 2 Firmen viel an andere keinere Firmen als Berater, Einsteller oder auch für kleinere Reparaturen an Falzmaschinen ausgeliehen worden, da lernt man natürlich eine Menge Leute kennen. Ich hätte dadurch auch nie Probleme wegen einer Arbeitsstelle bekommen. Ich war die letzten Jahre ziemlich gefragt. Hat aber auch Nachteile, wenn man bekannt ist wie ein bunter Hund. Na und dann war da noch die 22 Jahre Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr und davon noch 10 Jahre in der Vorstandschaft…. *g* Ich denke es hat in unserem Ort wenig Leute gegeben, die mich nicht kannten. *ggg*
:shock: Ja, man hat gerade im Berufsleben einen Haufen merkwürdiger, aber auch besonderer Leute kennengelernt. Vor 1989 hatte ich nur 3 Firmen, nach dem Mauerfall war da schon ein wenig mehr los (ca. 6 Firmen), bedingt durch die Arbeitsmarktlage in Vorpommern. In Krefeld waren es alleine schon 3 Zeitarbeitsfirmen und 2 „normale. Innerhalb der Zeitarbeit nochmals etliche verschiedene Firmen.
Eigentlich mag ich so häufige Wechsel nicht aber ich konnte es mir nicht immer aussuchen. Ich bin wirklich froh, wenn der ganze (Zeit-)Arbeitsspuk in schätzungsweise 7 Jahren vorbei ist und ich meinen geplanten Vorruhestand genießen kann. Ja, an diesem Plan halte ich weiter fest.
Ich kann mich schon auch noch an so viele gute und schlechte Dinge erinnern und ich kenne auch die meisten Leute noch und die Namen, aber ich verwechsel die Namen.
Mein Lehrgeselle, der in der Zeit auch seinen Meister gemacht hat, wurde später Schichtführer. Leider aber der Gegenschicht. Er hat mich aber oft zu Überstunden in seine Schicht geholt und das waren fast ausschließlich leichte Arbeiten, da hat der schon dafür gesorgt. Na ja, er hat ja auch gesehen was für ein Schwein unser Schichtführer war und ich mir damals noch nichts zu sagen getraut hatte, weil ich noch zu jung war. Der Schichtführer musste dann zwar gehen und ich bin in einer anderen Firma wieder mit ihm zusammengetroffen, aber da war ich dann bereits alt genug um mich wehren zu können.
Im Verhältnis zu anderen Namen und Gesichtern habe ich über meine Schulzeit eine Unmenge an Informationen noch parat. In meiner Heimat treffe ich auch noch oft einige Leute, wenn ich denn mal zu Besuch bin. Aber das wars dann auch; mit meinem Umzug nach Krefeld war das dann weitgehend vorbei – logisch.
Und ein ehemaligen Lehrausbilder wurde eine Kollege von mir. Das war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig für mich wenn man weiß, was für autoritäre SIE-Personen das damals waren. Naja, dieser gehörte auch zu den Besseren. Alle anderen waren so ziemliche Arschlöcher, Halbgötter in blau (Metallbereich). *g*
Na ja, irgendwie muss man(n) ja den Combuder zwischen den Ohren vor dem Überfüttern schützen.
Abgesehen von einigen Mitschülern mit denen ich auch heute noch zusammenkomme, kann ich mich an drei Lehrer erinnern. Den einen aus der sechsten Klasse, der mich immer als Muttersöhnchen gehänselt hat, das ich vielleicht auch war. (Ich hab den Kerl gehasst). Den Lehrer, aus der Siebten der immer geschrien hat „man soll die Perlen nicht vor die Säue werfen“ und damit seine Schüler gemeint hat. (Den hab ich verachtet). Und Lehrer Hanke aus der Abschlussklasse die zugleich seine letzte war, denn er ging nach uns in Pension. Diesen Lehrer hab ich hochgeachtet, ja fast schon geliebt weil er zwar sehr streng, aber unbestechlich gerecht war. Ich hab den Mann nachher noch oft gesehen und mich immer gerne mit ihm unterhalten, wenn es seine und meine Zeit erlaubt haben. Einen solchen Lehrer wünsche ich allen unseren heutigen Schülern! *nick*
Auf jeden Fall gilt das (mit dem Ausblenden) für Männergehirne.
Dafür erinnere ich mich an Namen und Aussehen von Leuten aus meiner Schulzeit, auch wenn es mir nicht mehr viel nützt.
Mir geht es da nicht anders. Ich kenne die Gesichter, ich kenne die Namen, aber ich bringe beides nicht zusammen wie es gehört. Das aber nur bei Personen mit denen ich kaum Kontakt habe. Scheinbar blendet das Gehirn Daten aus die es seltener oder gar nicht mehr braucht.
Ich sehe öfter eine junge, recht hübsche Frau mit dem Fahrrad durch meine Straße fahren. Sie grüßt freundlich und lächelt dabei nett und ich kann mir nicht denken woher ich sie kenne. Ich bin gespannt ob ich mal erfahre wer das ist.
Bei Leuten, die ich seltener sehe, vergesse ich die Namen überhaupt. Es sei denn, es sind besonders auffällige Erscheinungen.
Nur gilt das zum Teil auch leider für meinen Verwandten- und Bekanntenkreis (in den ich eingeheiratet habe) , da man viele von denen nur ein Mal im Jahr sieht. Da heißt es zu improvisieren – aber das habe ich mit den Jahren gelernt. *g*
In Greifswald habe ich mal im Stadtbus eine junge Frau getroffen, die mich! ganz lieb angestrahlt hatte. `Die kann MICH doch nicht meinen´, dachte ich, ich drehe mich „unauffällig“ um, aber da war weiter keiner hinter mir. Als ich wieder hinblickte stieg sie schon aus…Ich habe noch wochenlang gegrübelt, wer sie wohl war.
Das ist ja auch mein Problem. Sieht man sich nach Jahren wieder, dann gibt es viel zu erzählen, aber der größte Teil, der sich da trifft wohnt am selben Ort und man sieht sich sowieso immer wieder. Bei Leuten die man seltener sieht bringe ich leicht die Namen durcheinander und das ist auch nicht unbedingt das Wahre. Besonders Frauen reagieren da recht empfindlich. :???:
Naja, alle 2 Monate geht ja vielleicht noch? Aber das erste Treffen ist bestimmt das beste, denn bei den nächsten Treffs gibts ja eigentlich privat immer weniger Neues zu erzählen. Und die „Weißt du noch?“ – Stories können auch manchmal nerven, wenn man, wie ich, manches schon etwas vergessen hat.
So ein Klassentreffen ist auch lustig, wenn diese Veranstaltungen nicht übertrieben werden. Alle 5 oder 10 Jahre genügt völlig nach meiner Meinung. Jetzt haben aber ein paar Leute eine Art Stammtisch gegründet, der sich alle 2 Monate in einem Cafe trifft. ist zwar ganz nett, aber sooo oft muss ich die eigentlich nicht sehen. *gg*
Ausnahmen bei den Männern, bestätigen auch hier die Regel.
Glücklicherweise hat es bei mir mit einem solchen Treffen nie geklappt. *g* Vorsätze und Organisatoren gab es immer. Letztendes galt aber immmer die Devise: Aus den Augen – aus dem Sinn. Manchmal war es schon schade.
Immerhin habe ich aber übers Internet noch ein paar Bekannte von früher getroffen. Das war dann auch schon ganz lustig.
Du bist ja leichtgläubig…. :shock:
Aber du hast Recht, bei Männern stimmt der Spruch, dass sie nicht älter werden, sondern interessanter!
Als ich vor einigen Jahren mal wieder an einem Klassentreffen teilgenommen hab, bin ich auch richtig erschrocken…., lauter alte Weiber!
Hervorragend gelogen! Das glaub ich dir jetzt mal.
Glücklicherweise ist es aber bei Männern wirklich nicht ganz so offensichtlich, daß sie älter werden. Finde ich.
Ich bekomme nur immer einen Schreck wenn ich in die Heimat fahre und Leute von früher treffe, die plötzlich schon so alt aussehen.
Ob die das Gleiche von mir denken?
Aber natürlich Herr Weber! :neutral:
*lügwiesau* *flüster*
Eigentlich sah ich mit der alten Brille so alt aus wie ich wirklich bin – ohne sehe ich doch viieel jünger aus, oder?
ODER?
*mit den Fingern trommel*
Danke für den Hinweis zu Aldi, nein, ich bin momentan mit Brillen versorgt.
Kann Mann eigentlich älter aussehen als er tatsächlich ist? :grin:
Ich hatte bei einem Besuch in Vorpommern keine Lesegrille mit, da bekam ich eine „schicke“ Gleitsichtbrille, die meinem Vater mal gehörte, geschenkt. Damit sah ich dann wirklich 20 Jahre älter aus. Und wie jemand aus den 80ern. Donnerstag gibts Lesebrillen bei ALDI, 2,50 das Stück.
Na gut, hab ich übersehen, trotz teurer Brille.
Ist schon sehr teuer so eine Gleitsichtbrille, aber ich brauchte sie damals bereits in der Arbeit zum Schneidprogramme erstellen, oder sonstige Verarbeitungsmaschinen einzustellen. Da kannst du nicht ständig die Brille auf- und absetzen und die halben Brillen hab ich nie gemocht. Ich brauche auch eine Brille für die Ferne, aus diesem Grund bietet sich so eine Brille an und die Sonnenbrille brauche ich wegen chronischer Bindehautentzündung. Also warum nicht alles in einer Brille integrieren, wenn es geht.
Was bei dir der Aldi ist, ist bei mir der Lidl. Ich richte meine Einkaufsfahrten auch nach den Angeboten sprich Elektronik usw., aber Schokoladendrinks kann ich mir nicht leisten sonst brauche ich eine neue Personenwaage. *lach*
Nö, noch nicht. Für Anfänger: Rechts, unter „Der letzte Senf“, auf den Namen des Autors klicken und schon bist du direkt beim letzten Kommentar, ganz ohne scrollen. *g*
Naja, ich habe keinen Bock, mehr Geld auszugeben als nötig und werde beim nächsten ALDI-Lesebrillenangebot wieder mal zuschlagen. We ich da überhaupt regelmäßig was abgreife: Scanner, elektr. Zahnbürste, Uhren für die Arbeit, E-Grill und anderes in Sachen Elektronik. Nicht zu vergessen meinen Lieblings-Schokoladendrink!
Ja, schon erstaunlich was da zusammenkommt! Warum löscht du nicht die ersten 100 Einträge dann müssen wir nicht so weit runter scrollen?
Also ich hab nur noch zwei dieser Dinger. Eine am PC im 1. Stock, das ist ’ne reine Lesebrille und eine im Parterre, das ist eine Gleitsichtbrille für fern und nah und zudem färbt die sich bei Sonnenlicht selbst dunkler. Ach ja, in der Werkstatt liegt noch die alte Gleitsichtbrille, aber die nützt mir meist nichts, denn die ist meist so staubig, dass ich mit ihr weniger sehe als ohne sie. :grin:
Ist schon erstaunlich wieviel wir hier faseln, ne?
Inzwischen habe ich nur noch 3 von ehemals 6 Lesebrillen. Manche Billigdinger lösen sich mit der Zeit in einzelne Bestandteileauf, andere verschwinden spurlos. Und immer suche ich EINE, egal wieviel ich habe. Es ist ein Fluch!
:neutral:
Kommentar „101“ :smile:
Beide würde ich sagen! :grin:
Lesebrille am PC brauche ich nur, wenn ich etwas abschreibe oder einen Brief beantworte. Da brauche ich die Brille aber nur um das Schriftstück besser lesen zu können. In der Regel brauche ich das Nasenfahrrad nur um einen geschlossenen Textblock lesen zu können wie eine Buchseite z.B. oder wenn die Schriftgröße 10 Punkt unterschreitet. Kommt auch auf die Lichtverhältnisse an.