PULS – oder wie ich auf 80 war

So, da bin ich mal wieder; mir ist doch was Unglaubliches passiert:  Da kaufe ich mir „Puls“ von Stephen King und gerate von einem Gefrierbrand in den nächsten…
Ich habe es jetzt zu dreiviertel durch…es ist wie immer spannend und erstklassig geschrieben, wenn da nicht ein paar Unfälle von diesem Übersetzer dabei wären.
Der „Junge“ ist aus Süddeutschland und im Rentenalter. Mittlerweile kann er seine Abstammung nicht (mehr) verleugnen; nicht mal bei seinen Übersetzungen.
Nicht daß er den Genitiv weitgehend ignoriert, ist ja vielleicht schon fast Umgangssprache hier, nein es kommt noch schlimmer: „Oben in Maine, gottverdammt richtig. Alle, wo den Impuls nich abgekriegt habn, gehn dahin, und wir werdn in Ruhe gelassn.“

Das passiert, wenn man amerikanischen Slang auf deutsch wiedergeben will. Nichts gegen einzuwenden aber bei dem WO drehte sich mir doch der Magen um.

Ist das etwa eine Auflage, die nur im süddeutschen Raum erscheinen sollte oder ist Herr Wulf Bergner (Übersetzer) mittlerweile dermaßen verkalkt daß er glaubt, Deutschland bestehe inzwischen nur noch aus den süddeutschen Bundesländern? Die Leute aus dem „Osten“ sprechen anders – auch im Slang, Herr Bergner.

Naja, für den Abend war mir das Lesen vergangen…

*wink*

4 Kommentare:

  1. Die blauen King-Bücher sind alle vom Bertelsmann-Club. 18 Stück… Ich bin da mal eingetreten, weil ich einige Zeit kaum noch gelesen habe. Durch das Pflichtbuch in jedem Quartal, sah ich mich dann gezwungen wieder richtig Bücher zu lesen – wenn auch zu 80% nur Stephen King.

  2. *lach*
    Das Bücherregal ähnelt auf frapide Weise dem meinigen. Einige Bertelsmann-Ausgaben dabei?

  3. Ich zitiere mal: „Ich habe im Herbst 2004 nach 38 Berufsjahren theoretisch das Rentenalter erreicht, denke aber noch längst nicht ans Aufhören.“ Ich werde also mal etwas mehr aufpassen, beim nächsten King-Buchkauf.

    „PULS“ ist vielleicht nicht Kings stärkster Roman, aber ich war – wie immer – von der Story gefesselt.
    Wahrscheinlich bin ich auch etwas voreingenommen….wenn ich so in mein Bücherregal gucke? http://www.weber-page.de/web/king.jpg

  4. Ich war schon begeistert von dem Buch. Bis zu einem gewissen Grad. Am Anfang als das Chaos wütete konnte ich schier nicht aufhören zu lesen. Irgendwann aber dümpelt die Handlung nur noch vor sich hin und man liest sich in Richtung Ende.
    Die Übersetzung des Slang fand ich ebenso grauenvoll wie du. Mein Magen hat allerdings keinen Purzelbaum geschlagen. Meiner Meinung nach wäre das Buch auch ohne solch eine bemühte „sinngemäße“ Übersetzung ausgekommen, da die Dialoge eh nur dem Zweck dienten und keinen Literaturnobelpreis gewinnen können.
    Ich denke nicht, dass der Herr Bergner Mitteldeutschland und Norddeutschland diskriminieren wollte. Nach 40 Jahren Berufstätigkeit und Schema „F“, beachtet man solche Dinge doch nicht mehr.
    Er müsste doch mittlerweile auch das Rentenalter erreicht haben?

    Lg
    Daniela

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