Zu meinem Lieblingsthema DDR gabs vor kurzem auch einen haarsträubend lustigen Kampfartikel im Weser-Kurier: „Das schwierige Erbe der DDR.“ Ein paar Auszüge:
„Mit den drei Großbuchstaben DDR können immer mehr junge Menschen kaum noch etwas anfangen.“
Junge Menschen können heutzutage mit sehr viel NICHTS anfangen.
„Es war ein Land ohne jede Hoffnung, das seit dem Amtsantritt Erich Honeckers 1971 kontinuierlich heruntergewirtschaftet wurde.“
Menschen ohne Hoffnung in grauer Einheits-Kleidung – glaubt das wirklich jemand?
„Die Altstädte zerfielen genauso wie die meisten Industrieanlagen.“
Augen zu und wirken lassen. Ich glaube manchmal. daß ich gar nicht in der DDR gelebt habe.
„Sie [die rechte Szene] war im Osten schon immer in Teile der Mehrheitsgesellschaft eingebettet, weil zu DDR-Zeiten keine Aufarbeitung der NS-Zeit […] stattfand.“
Sehr alt: „Aufarbeitung“ fand nur im Westen statt. Nachwirkungen sehen wir aktuell an Nazi-Netzwerken bei der Polizei.
„Werte wie Nächstenliebe sind in der DDR verlorengegangen.“
Das Wort „Nächstenliebe“ gab es im täglichen Sprachgebrauch nicht, genau wie Seelsorger oder Suppenküche. Es gab Liebe. Es gab Solidarität.
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Das soll reichen, den Artikel gibts hier.
Muss man nicht gelesen haben.
Sollte man gelesen haben. der Artikel von der Weser bedient doch alle Klischees.
Ich habe mich köstlich amüsiert. Immer wieder spannend, wenn ich von den Wessis erfahre, wie ich gelebt habe. ;-)