Horst Seehofer möchte wissen, warum es 30 Jahre nach der Übernahme der DDR, gerade im Osten „wütende und enttäuschte Bürger“ gibt. Dazu will er sich im Frühjahr auf eine „Deutschlandreise“ begeben. Er macht sich auf die Spurensuche, denn der Ossi soll nun also endlich integriert werden, nimmt er sich vor. Wenn man denn die Gründe für das Fehlverhalten dieser widerspenstigen Ostdeutschen erst kennt.
Ich könnte ihm sagen, warum diese „Eingliederung“ nicht funktioniert: Weil sie für zu viele Ostdeutsche einen nächsten Schritt zur Akzeptanz von westlichen Werten, wie Obdachlosigkeit und Kriminalität bedeutet und damit eine weitere Rückwärtsentwicklung stattfindet. Das waren nur zwei Beispiele. Ich könnte auch eine Liste der Westwerte aufstellen, dann wäre der Rückwärtsgang noch anschaulicher.
Das Bundesinnenministerium (BMI) sieht gravierende Versäumnisse bei der Wertevermittlung in Ostdeutschland
Und überhaupt – seit wann interessiert es denn jemanden, wie wir im Osten denken? Man hat es in den neuen, blühenden Bundesländern wenigstens großenteils geschafft, dieses heutige privatwirtschaftliche Mittelalter nicht zu akzeptieren. Oder diese „Demokratie deutscher Prägung“. Aber das wird sich mit der Zeit wohl auch noch ändern. Kommt Zeit, kommt Tat. Und auch dann gibt es garantiert keinen Kapitalismus mit menschlichem Antlitz – wer ist überhaupt auf diesen absurden Begriff gekommen? Gysi?
Diese endgültige Einverleibung der Ostbürger soll übrigens unter Zuhilfenahme, also der Einführung des neuen Mobilfunk-Standards 5G stattfinden, nachdem es mit der Bananenschwemme im Osten nicht so gut geklappt hat. Denn, wenn der Ossi jetzt ein schnelles Handynetz bekommt, hat er keine Wahl mehr – er muß sich integrieren. Glaubt das Innenministerium. Viel Glück.
So meldet´s der DLF
Übrigens bin ich überhaupt nicht wütend oder enttäuscht – eher genervt. 
