Wenn man es gekonnt hätte, wäre dieses schöne Bauwerk, gleich dem Palast der Republik, entsorgt worden. Aber noch eine Anti-DDR-Asbestkampagne loszutreten haben „Sie“ sich dann doch nicht getraut – eine friedliche Ossi-Revolution reichte erst mal.
Wie man sich teilweise im Westen heute noch über dieses Bauwerk ärgert, liest man in Qualitätsmedien, Google findet:
„Größenwahn im Sozialismus“ Süddeutsche
„ein einschüchterndes Symbol der Baukunst und der Stärke“ ARD
„wichtigster Prestigebau der religionsfeindlichen DDR“ Spiegel-online (bezieht sich auf die als Kreuz sichtbare Lichtreflexion auf der Kugel)
„Der Fernsehturm in Berlin, spektakulär konstruierte Schauarchitektur durch und durch, war das Abbild des Kalten Krieges.“ Süddeutsche
Oder man vereinnahmt ihn gesamtdeutsch – gewissermaßen gesamtberlinerisch. Gezwungenermaßen.
„Wahrzeichen des wiedervereinigten Berlins“ Berliner Morgenpost.
Er ist kein Wahrzeichen einer sogenannten „Wiedervereinigung“, der Ostberliner Fernsehturm verbindet mich mit meinem 34-jährigen Leben in dem besseren der beiden deutschen Staaten.
Und zum Schluß noch ein Fernsehturmspaziergang aus dem Jahre 1990.
Einen schönen, arbeitsfreien 3. Oktober wünsche ich euch zum 45. Geburtstag unseres Berliner Fernsehturms am Alex.