DDR-Emblem auf Dosensuppe

Es ist nicht der Inhalt an sich, es geht um die Gestaltung der Konservendosen: Da prangt ein DDR-Emblem auf dem Etikett, oder ein Pionier mit einem Löffel. Oder gar NVA! Sowas muss man sich mal vorstellen: NVA!!

Das ganze hat ein Lebensmittelhändler in seine Ost-Filialen abgeladen und nun ist die Aufregung, vor allem im Westen, groß.

Es sind ganz bestimmte Leute die sich immer aufregen, wenn im Kontext „DDR“ etwas Harmloses (wie eine Erbsensuppe) die Ostalgie-Gefühle wachhalten könnte.
Die Berufsaufreger der Bundesstiftung für Aufarbeitung z.B. fanden nicht nur das Haar in der Suppe, sondern auch gleich richtige DDR-Embleme an der Büchse. Damit würde die „DDR-Diktatur verharmlost und trivialisiert“. Man wäre echt  „fassungslos“, echauffiert man sich.
Ein Brüller!

 

In einem der verschiedenen Hersteller-Onlineshop waren jedenfalls vorübergehend diese speziellen Eintöpfe ausverkauft.

Und natürlich muss noch jemand seinen Westsenf dazugeben. Einer der übrigens DDR  mit Anführungszeichen schreibt:



Da ist Mann vor Entrüstung vollkommen von der Rolle. Er verwechselt Pioniere und FDJ-ler, behauptet das Schulküchenessen wäre ungenießbar gewesen und faselt von „grundlos eingesperrten Menschen“, „Diktatur“ und kommt mit einem Wehrmachtvergleich. Dieser Waldheinz muss es ja wissen. Für mehr schlechte Unterhaltung auf das letzte Bild klicken.

Nach diesem unerhörten Affront gegen die freie Wertewelt wird das Thema „Verbot von DDR-Symbolen“ sicher ein Dauerthema bleiben.

Seid bereit!

 

 

 

4 Kommentare:

  1. Beschäftigung mit trivialen Themen angesichts eines möglicherweise atomaren Krieges in Europa !

    Rückzug ins Privatleben hilft da auch nicht !

    • Ich bin froh, daß ich seit ein paar Jahren diese Rückzugsmöglichkeit habe. Anders halte ich das hier im Moment nicht aus und würde nur meine sprichwörtliche Contenance verlieren, in dieser absurden BRD.

      Und Themen im Zusammenhang mit der DDR sind nie nur trivial.

    • Der atomare Krieg stand in den 80-ern auch schon immer vor der Tür. Wir haben im ZV Unterricht gelernt, wie man sich im Angesicht einer Atombombe verhält (flach auf die Erde legen, mit den Füßen zum Pilz, Hände hinterm Kopf verschränkt.) Natürlich haben wir unsere Witze gemacht bei diesem bodenlosen Unsinn. Wenn man einen Pilz sieht, kann man nur noch hingucken, das ist ein einmaliges Erlebnis (und das letzte).

      Cocooning wiederum ist ein soziologischer Begriff, der diesen Rückzug in’s Private beschreibt. Ein völlig normales gesellschaftliches Verhalten bei repressivem staatlichen Handeln. Das heißt jedoch nicht, dass die Leute ewig dort bleiben, denn gerade dort finden dann die gemeinsamen Gespräche und Verbindungen statt. Vor diesem Phänomen sollte der Staat viel mehr Angst haben als vor den Montagsdemos. Wenn die Leute sich öffentlich unsichtbar/ unhörbar machen und anfangen zu verweigern, beginnt die Kacke richtig zu dampfen. Denn diese Gespräche erreichen auch die Mehrheit der Schweigenden in der Schweigespirale. Deswegen war das in der Coronazeit mit der Spaltung auch so genial – aus Sicht des Staates. Die Leute saßen im staatlich verordneten Cocooning und gifteten sich an. Allerdings wird es meines Erachtens immer schwieriger, das durchzuziehen, auch mit den Kontaktverboten und Abständen und dem ganzen sozialen Quatsch. Menschen lassen sich das Leben nicht nehmen. Und zum Leben gehört das Bedürfnis nach Nähe, nach Kontakt, nach Verbindung.

      Und ja, Herr Weberknecht, meine volle Zustimmung. Themen der DDR sind nie trivial. Ohne den derzeitigen Rückzug in’s Private würde ich auch in und an diesem derzeit herrschenden Irrsinn zerbrechen.

      Und wer will das schon?

      • Den ZV-Unterricht habe ich verpasst, da ich ’74 mit Schule und Lehre fertig war. Da gabs das noch nicht.
        Dafür hatten wir Notfallpläne wie wir uns zu verhalten hatten, wenn mal eine radioaktive Havarie im Kernkraftwerk Lubmin auftreten sollte.

        In der Ukraine bombardieren die „Retter der Demokratie Europas“ jetzt ein Atomkraftwerk, um so eine Katastrophe absichtlich herbeizuführen.
        Das ist alles so krank.

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